Studiengang Information Science (Master of Science) [PO 2019]

Forschungsdatenmanagement ist in den letzten Jahren von einer "Nebentätigkeit" der Forschenden zu einer Aufgabe für speziell Ausgebildete geworden. Die Vergabe von Forschungsmitteln ist fast immer mit der Auflage eines umfassenden und sachgemäßen Forschungsdatenmanagements nach detaillierten Verfahrensvorschriften und mit entsprechenden Nachweispflichten verbunden. Entsprechend ist die Rolle der mit dem Forschungsdatenmanagement Betrauten zentral und anspruchsvoll.

Die Lehrveranstaltung beschäftigt sich mit folgenden Aspekten des Forschungsdatenmanagements (FDM):

-    Institutionelle Akteure im FDM und ihre Interessen; Forschungsfinanzierung
-    Was sind Forschungsdaten, z.B. in Abgrenzung zu Faktendaten, Fachinformation?
-    Wie ist FDM in den Kontext verwandter Methoden wie Datenfusion, Data Reuse, Metadatenanreicherung einzuordnen?
-    Wissenschaftskulturen und ihre Methodik im Hinblick auf ein adäquates FDM; Probleme der Interdisziplinarität
-    Der Forschungsdatenlebenszyklus. Geeignete Verfahren und Instrumente zur Unterstützung von Forschung, Publikation und FDM
-    Überblick: Leitlinien, offizielle Empfehlungen, Datenmanagementpläne
-    praktische Beispiele: "Research in a nutshell" mit FDM aus der Sicht von Forschenden.

Kenntnisse:
Die Studierenden kennen den Bedarf an kuratorischem Umgang mit Forschungsdaten. Sie haben einen Überblick über die grundlegenden Eigenschaften von Forschungsdaten aus verschiedenen Forschungsgebieten. Sie kennen die Eigenschaften und Interessenlagen von Institutionen und Akteuren, die für das Forschungsdatenmanagement zuständig sind.

Fertigkeiten:
Die Studierenden sind in der Lage, als Mitglieder und Sachwalter von Organisationen die sachgemäße Verwaltung von Forschungsdaten zu planen und durchzuführen sowie die Daten für verschiedene Zwecke unter Einhaltung der notwendigen Randbedingungen verfügbar zu machen.

Kompetenzen:
Die Studierenden können Lösungen für verschiedenartige Bedarfe an FDM in unterschiedlichen und zum Teil interdisziplinären Einsatzfeldern entwickeln und einsetzen. Dadurch stehen sie Forschenden bereits in der Projektplanungsphase als Berater zur Seite.  Sie können sicherstellen, dass die formalen und inhaltlichen Anforderungen an das FDM jederzeit erfüllt und nachgewiesen werden können. Sie begleiten Forschungsprojekte von der Planung bis zur Nachnutzung von Daten beratend und unterstützend

Seminar 

150 Stunden: 60 Stunden Präsenzzeit, 90 Stunden Selbststudium und Prüfungsvorbereitung

Hausarbeit nach § 13(3) ABPO

1 Semester; Turnus jährlich ; 4 SWS

Zum Einstieg:

Büttner, Hobohm, Müller (Hrsg.): Handbuch Forschungsdatenmanagement. Bock + Herchen 2011

Neuroth, Strathmann, Oßwald, Scheffel, Klump, Ludwig (Hrsg.): Langzeitarchivierung von Forschungsdaten - Eine Bestandsaufnahme. vwh 2012

(beides in der Bibliothek vorhanden und online frei zugänglich)

Weitere Literatur wird in der Veranstaltung bekannt gegeben.